Ich denke, das Format (10″) ist wirklich gut gewählt. Ich habe schon länger kein Scanner-Album gehört, doch bereits der erste Ton katapultiert mich wieder in sein Universum, nicht weit von jener Stelle, wo ich es verlassen habe. Bei diesen Tracks hier gefällt mir, dass sie sehr episch und witzig sind. Minimal-Club-Beats und dann Typen, die über Wurst reden. Da muss man doch an Käsekrainer & Sauerkraut denken (im Gegensatz zu Kruder & Dorfmeister?). Die Sache ist nämlich die: Nachdem ich viel zu viele Laptops gehört habe, die nur ihre Programme rezitieren, finde ich diese Platte von Scanner sehr persönlich, beeindruckend, tiefgründig, durchdacht und spannend. Etwa so, wie wenn man ins Kino geht und sich den letzten Film eines Vertreters des Autorenkinos ansieht, der sein Meisterwerk geschaffen hat. Der dritte Track ist schon fast Pop und ungemein erfrischend, dazu in hohem Maße visuell und narrativ, obwohl als Instrumentalstück gedacht. Wäre hierfür Elektronische Musik der Autoren die richtige Bezeichnung oder einfach nur gute Musik?
Scanner
Lost Without Light
Underscan Records
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
22.10.2003
Schlagwörter
55
Scanner
Underscan Records
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