Oder: Achtzehn Ideen und Möglichkeiten, ein Gerät zu bedienen. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn Gameboys sind zum Spielen da und gehören mittlerweile zu den Klassikern der elektronischen Deviationen. Abgesehen davon, dass die einzelnen Tracks dieser CD verschiedenen Spielgemeinschaften zugeschrieben werden, fallen sie unter zwei Kategorien: komponiert oder improvisiert. Und interessanterweise macht das alles kaum einen Unterschied, so wie etwa bei der Militär- und Marschmusik Klangcharakter und Funktion auch immer gleich bleiben, egal, was man tut. Bei Gameboys trifft das sogar noch mehr zu, weil ja die Programme, wie zu erwarten, auf denselben obsessiven Microsounds basieren, die man schon millionenmal gehört hat, wenn sich Kinder oder Erwachsene ins Spiel hineinsteigern. »Hot Gameboy Music« zelebriert weder ein neues Musikgenre, noch erweitert es die Möglichkeiten, dieses Spielzeug als Instrument einzusetzen. Es bietet mehr oder weniger das, was das Spielzeug die Spieler/innen tun lässt. Und wie so oft in solchen Bereichen fängt eine witzige Idee zu nerven an, wenn sie nicht abhebt und unser Verlangen nach Musik, Ideen, Perspektiven oder Möglichkeiten nicht stillt. Andererseits finde ich es wunderbar, dass sich das Label Plag Dich Nicht unermüdlich um Projekte verdient macht, die aus dem Rahmen fallen, wobei speziell dieses Album mehr Sinn im Katalog hat als an und für sich. Oder irgendwo dazwischen.
Various Artists
Hot Gameboy Music
http://plagdichnicht.sil.at
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
22.10.2003
Schlagwörter
55
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Various Artists
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