»Kish Kash«ist der dritte Longplayer von Basement Jaxx, der in genüsslicher Weise sämtliche Stil- und Ausdruckskonventionen über Bord wirft und dafür Passagen hat, wo nur der Kopf groovt. Was nach ihrem umwerfenden Erfolg nach dem letzten Album »Rooty« schon mal was heißt. Eine Reihe an Gastsängern tritt vors Micro, die von der 18-jährigen Soulerin Millie bis zu Punk-/ Wave-Röhre Siouxsie Sioux reichen. Siouxs »Cish Cash« könnte man ohne Probleme in einem Set mit heruntergepitchten Tracks von z.B. Peaches spielen – was ja sogar labeltechnisch ins Konzept passen würde. Felix Buxton und Simon Ratcliffe hatten in den letzten Jahren durch Mixe für Missy Elliot und Justin Timberlake auch kommerziell ein ziemliches Hoch. Der Erfolg gab ihnen Recht und auch »Kish Kash« zeigt eindrücklich, dass die beiden Jungs aus Brixton ihr Dance-Handwerk verstehen, egal ob House, Soul, Latin oder Electropop. Ihr Ausflug zu den Wurzeln der modernen Tanzmusik ergibt diesmal ein Album, das eine Soundtrackreise durch diverse Tanzstadien ist. Die Vergangenheitsaufarbeitung zeigte Wirkung: Auch der legendäre Disco-Produzent Tom Moulton sagte von sich, dass er nicht Tanzmusik sondern »music to dance to« mache… Basement Jaxx sind hörbar gereift.
Basement Jaxx
Kish Kash
XL
Text
Heinrich Deisl
Veröffentlichung
26.03.2004
Schlagwörter
57
Basement Jaxx
Spectrum LM // Junkie XL
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