Die englischen Ska-Pop Formation Madness ist zurück. Ergraut sind sie, über die Würde lässt sich streiten. »One Step Beyond« hat sicher seine Berechtigung gehabt. Auch »Our House« war für Popverhältnisse durchaus stilsicher. Die Stilsicherheit hat sie auch in der vorliegenden Dangermen-Session nicht ganz verlassen, in der sie sich ausschließlich auf All Time-Klassiker der Reggae/Ska-Geschichte verlassen. Doch Stilsicherheit ist nicht alles. Soll heißen, dass unvergessliche immergrüne SKA-Bringer wie »I chase the Devil« von Max Romeo oder »Israelites« von Desmond Dekker einfach einmal ein Format vorgeben, dass schwer zu übertreffen ist. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Annäherung oder Dekonstruktion. Und die Annäherung von Madness geht anständig in die Hose. Es fehlt einfach der Pfeffer. Zu betulich und weichgespült wächst die Cover-Session daher. Da sie wenigstens wieder ihre schwarzen Anzüge tragen, sei ihnen diese Rentenaufbesserungsmaßnahme verziehen. Schlussendlich ist das Werk aber beinahe so verzichtbar wie die Sex Pistols-Reunion.
Madness
»The Dangermen Sessions Vol. 1«
V2/Edel
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