Spätestens mit »Forget’fulness« sollte die georgische Musikerin Natalie Beridze im allgemeinen Bewusstsein angekommen sein. Nach Platten für das Label Max Ernst und für Goslab hat Beridze nun im Zuge ihrer Beteiligung für die Compilation »4 Women No Cry« ihre Heimstatt bei Monika Enterprise gefunden, eine aufgelegte Sache, möchte man meinen. Gäbe es das Genre Post-Industrial-Pop, wäre TBA deren Protagonistin. Beridzes Kompositionen sind regenverhangene, leicht fröstelnde Miniaturen, perlende Klavierpassagen, von einer traumwandlerischen Stimme abgefedert. Ihre Stimme erinnert mich immer wieder an Cosey Fanni Tutti, ihre Musik an Mira Calix oder ähnliche, zartbitter schmelzende IDM-Electronica. In einigen Momenten klingt »Forget’fulness« wie Goldfrapp zu guten Zeiten. Bei dem meditativen Track »Blue Shadow« hatte Ryuichi Sakamoto seine Finger im Spiel, das Mastering kommt von Stefan Betke und TBA ist eine großartige Musikerin. Was soll da noch passieren? Eine Platte, um die man nicht umhin kommt und die sich mit Sicherheit in einigen Jahrescharts finden wird. Definitiver Tipp.
Natalie Beridze - TBA
»Forget'fulness«
Monika/Konkurrent/Trost
Text
Heinrich Deisl
Veröffentlichung
11.06.2011
Schlagwörter
386 DX
Monika/Konkurrent/Trost
Natalie Beridze - TBA
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