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Silver Jews

»Early Times«

Drag City

Die Restverwertungsindustrie setzt ihren Streifzug durch die Archive fort. Die gnadenlose Suche nach bisher unveröffentlichtem Material der gro&szligen Namen des Popbusiness, die in den letzten Jahren zur olympischen Disziplin darbender Major-Labels angewachsen ist, erreicht offenbar immer mehr die vierte und fünfte Reihe des Popzirkus. Was man billig in die Finger bekommt, wird auf den Markt geschleudert. Da spielt es keine Rolle, ob die Musiker in den Studios auf die Namen David Gilmour und Roger Waters oder David Berman und Stephen Malkmus hörten. Mag sein, dass sich die Silver Jews um die beiden Letztgenannten in all den Jahren als eine der hartnäckigsten Underground-Legenden gehalten haben und ihnen nach wie vor viele Fans treu ergeben sind. Es mag sogar sein, dass es irgendwo da drau&szligen zwischen 15 und 20 Verwirrte gibt, die »Early Times« als Offenbarung preisen werden. Doch wer sonst will sich diese über Drag City erschienene CD mit Studio Outtakes räudigster Qualität der frühen Jahre der Indie-Rocker ernsthaft anhören? Das ist allerhöchstens beim ersten Mal lustig und im Folgedurchlauf eventuell noch tolerabel. Aber dann? Es hat schon seinen Grund, dass diesen 14 Demosongs, in denen die Band zwar allerhand Allotria treibt, aber kein erkennbares musikalisches Konzept verfolgt, anno dazumal der Weg in die Vertriebskanäle verwehrt blieb. Pophistorisch ist daran einzig die Niveausteigerung bemerkenswert, die die Band anschlie&szligend zurückgelegt hat.

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