In einigen der bisherigen Rezensionen zum Debüt dieses 2008 gegründeten Leipziger Trios wunderte man sich über den Jazz darin. Dabei hat Karlrecords mit Veröffentlichungen des Kammerflimmer Kollektifs oder von Bill Laswell ja ganz eindeutig die Peilsender in Richtung Jazz aus der Echokammer eingestellt. Isabel Fischer, Lars Oertel und Thomas Bär kreieren auf »Aquanaut« aus Saxophon, Bass und Drums fein ziselierte Stimmungen beziehungsweise Konversationen, die mal verhalten, mal ruppig ausfallen, zwischen TripHop-Intros und cinematischem Jazz à la Eivind Aarset oder dem Mount Fuji Doomjazz Emsemble pendeln. Wie gut das funktioniert, zeigte sich schon daran, dass das Trio heuer mit einer Filmvertonung die »Live Setting Competition« des Dresdner Schmalfilmfestivals gewonnen hat. »Aquanaut« ist trotz aller Kratzbürstigkeit eine sehr warme Platte, elegisch, melodisch, und macht an den richtigen Stellen gut Druck. Ein beachtliches Debüt ist es geworden, trotz oder gerade wegen des Mutes zu Stille und Langsamkeit.
Laurent de Schepper Trio
»Aquanaut«
Karlrecords
Text
Heinrich Deisl
Veröffentlichung
09.05.2013
Schlagwörter
Aktivraum/Broken Silence
Karlrecords
Laurent de Schepper Trio
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!