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Benzo

»The Dust & The Tapes: Mania Remixes«

Laton

Spätestens mit dieser chicen VÖ als Doppel-12“ und limitierte CD hat Benzo auf den internationalen Dancefloors aufgesetzt. Der litauische Psychotherapeut Richardas Norvila entlockt seinen Patienten aka alten russischen Synthesizern rudimentäre Electro-, Techno- und House-Stimmungen, die auch von Underground Resistance stammen könnten. Benzos Soundsprache weht aus einer ähnlichen Techno-Steinzeit herüber wie Drexciya, erweitert allerdings im transkontinentalen Beat-Verständnis um eine nennen wir’s soziologische Perspektive auf elektronische Tanzmusik. Die Platte vereint als Co-Produktion mit der norwegischen Sex Tags Mania-Crew drei brandneue Tracks, Ausgewähltes von Benzos CD »The Tapes« (Laton, 2004) und diverse Remixe; Also ein umfassender Status quo des umtriebigen Soundforschers.

Wobei man hier eher von Versions als von Tracks sprechen sollte: Es ist ein permanentes Fortspinnen von Rhythmuseinheiten, seltsamen Samples und irregeleiteten Beatkomplexen. Man höre sich nur das zehnminütige »Fireman’s Dream« an, das mit ultra-reduzierten Dub-Beats und den Audio-Schlieren von altem Vinyl Reminiszenzen Richtung Rhythm & Sound aufspannt. »Summertime« in der Skeleton-Mania-Version (da haben wir’s!) passt ideal ins DJ-Set zwischen The Final Frontier und Jeff Mills. Mit »Sibiria« im Mania-Remix geht es zwölf Minuten lang als perfekte Dancefloor-Nummer in die Grauzone zwischen Tribal-gedeutetem Permafrost und schwitzender House-Disco. Ein Killer. Eine Pflichtplatte, super Diskursgewinn inklusive.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
24.07.2013

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