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Chaka Khan

»Hello Happiness«

Diary Records/Island Records/Universal

Am 23. März 2019 wird Yvette Marie Stevens 66. Ihren Yoruba-Namen Chaka erhielt sie als Mitaktivistin am Gratisfrühstückprogramm der Black Panther Party und die Afroamerikanerin aus Chicagos South Side hat mit ihrer Chaka Khan Foundation nicht aufgehört, wohltätig zu sein. Mit der Funkband Rufus nahm ihre Karriere als Sängerin Mitte der 1970er Fahrt auf. Großartig, dass sich die Soul- und Popdiva auf ihrem Comeback-Album »Hello Happiness« ihrer Wurzeln besinnt. Aber wie! Darauf werden elektronische Geschütze aufgefahren. Major Lazers Dave Taylor aka Switch lässt es blingen und bloingen, doch der mächtig groovende Funkbass von Samuel Aaron Wilkes dringt locker durch und ist das große Ding. Co-Autorin neben Taylor und Chaka Kahn ist auch Songwriterin Sarah Rubah Taylor und wahrlich, es ist ein Album auf der Höhe der Zeit: Megafunky, klasse tanzbar, sound- und stimmmäßig (unterstützt von großartigen Backgroundsängerinnen) top: »Music makes me sing / Goodbye silence (I’m so happy, yeah) / Hello happiness / It moves my body / Yet frees my mind«. Yeah, und in »Like A Lady« hat Chaka Khan endlich auch einen Mann gefunden, der Frau schätzt, wie sie ist. Gibt es auch in einer abgespeckten, nichtsdestoweniger funky Version mit lässigen Discostrings am Schluss des nur 27 Minuten langen, kurzweiligen Albums. Song Nr. 3, »Don’t Cha Know«, ist ein Feelgood-Song, in dem Ricky Rouse mit Gitarre und Bass wie einst die seligen Saitenberserker von Mark Stewart & The Maffia (zuvor Sugarhill Gang) dreinfährt. Und das mit Orgel aufbrausende »Too Hot« zitiert von Melodie und Rhythmus her todsicher den Klassiker »I Put A Spell On You« von Screaminʼ Jay Hawkins. Doch hier geht es um die sexuelle Macht der Frau, die allzu viele Männer fürchten: »Who’s gonna feed my fire / Need a man who likes it rough / And if you think you’re man enough for me / Then, baby, is it hot enough? / I’m too hot, too hot to touch«. Daraufhin belebt ein geiles, funky Bassriff den starken Song »Like Sugar« und wieder ist enorm viel Funk im Tank: »When I feel the funk, I give in / Get up on a-yo’ feet / It’s like … sugar«. Das waren noch Zeiten, als Chaka Kahn mit dem von Arif Mardin produzierten Funkjuwel »I Feel For You« (mit Stevie Wonder an der Mundharmonika und Raps von Melle Mel of Furious Five-Fame) 1984 einen Millionenseller landete. Mit Prince spielte sie übrigens auch Basketball – klar, dass sein tragischer Tod 2016 ein Weckruf war. Khan ging auf Rehab und ist 2019, nach zwölf Jahren ohne Studioalbum wegen Knebelvertrag, wieder dick da. Auch im Lovesong »Isn’t That Enough«, in dem ein gewaltiger Dubreggae-Bass ein funky Grundgerüst dominiert. Chaka Khan, die Königin des Funk, ist zurück!

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