Django Reinhardt begründete mit seinem Hot Club De France Gypsy-Jazz. Anfangs war noch eine Klarinette dabei, doch mittlerweile ist die Beschränkung aufs Trio eher der Regelfall in diesem Genre, das in Österreich Harri Stojka erfolgreich einführte. Diknu Schneeberger hat Reinhardt mit »The Spirit of Django« bereits ein ganzes Album gewidmet und interpretiert diesmal immerhin eineinhalb Reinhardt-Kompositionen, das rapid-schnelle »Appel Indirect« und das sinnlich verquirlte »Tears & Rumba Sunset«, wobei die »Rumba Sunset«-Hälfte von Stochelo Rosenberg stammt. Von den weiteren Fremdkompositionen ragt noch die in sich ruhende Edward-Grieg-Adaption »Danse Norvegienne« heraus, doch sind die sieben selbstverfassten Stücke durchaus ebenbürtig. Sie sprühen vor Energie und Gestaltungswillen. Trotz der rasanten Gitarrenläufe ist Schneebergers Spiel beseelt, mehr an feingewobener Ausschmückung, an der Klangfarbe und Melodie orientiert, als in Virtuosität leerzulaufen. Die Musik kommt eben aus dem Herzen, hat Soul und Verve. Der 28-Jährige ist ein stolzer Sinti und vertraut auf Mitmusiker aus dem engeren Umkreis. So spielt sein auch in Jazz-Kreisen bekannter Vater Joschi Schneeberger einen solid grundierenden Kontrabass und Martin Spitzer, sein ehemaliger Lehrer und Mentor, eine ebenso spritzige Rhythmusgitarre. »Feuerlicht« ist somit ein bezeichnender Titel für das vierte Album des Diknu Schneeberger Trios. Gypsy-Jazz at its best.
Diknu Schneeberger Trio
»Feuerlicht«
City Park Records/Jive Music/Edel
Text
Alfred Pranzl
Veröffentlichung
15.07.2018
Schlagwörter
City Park Records
Diknu Schneeberger Trio
Edel
Jive-Music
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