Eine schlüssige Konzept-CD mit >Coverversionen< von John Cage's »4'33"«. Thurston Moore folgt eher der Cageschen Vorgabe >Surprise Music<, weshalb seine Version feat. Steve Malkmus & Mike Watt ein ruppiger Hardcore-Tune aus 1981 ist. Slavek Kwi, Alignment und Clive Graham beschäftigen sich mit dem der Stille innewohnendem Geräusch. Ersterer bäumt unheilvolles Basswummern samt Noiseüberlagerungen zu einem furios futuristischen Monstrum. Auf die dreisätzige Komposition nehmen Pauline Oliveiros und Toshiya Tsunada explizit Bezug. Oliveiros' Deep Listening Band, die mit dem Computer Network Ensemble und 13 Gästen auf Orchesterstärke anwächst, spielte vier Stunden 33 Minuten. Tsunada bleibt der Werklänge treu, verortet die drei Sätze aber an geographisch nachvollziehbaren Orten. Am japanischen Meeresfelsen, in einem Straßentunnel und einer belebten Avenue. Nahezu still bleiben Keith Rowe und Jio Shimizu, der eine Plattennadel auf einem Punkt fixiert. Die konsequenteste Interpretation hat die Länge 0'00''. Trotzdem ruft Frans De Waard dazu auf, die CD zu hören und hernach die Fenster zu öffnen und realem Klang zu lauschen: »All you need is ears«.
Various Artists
45:18
Korm Plastics
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