Die Exhibition beim artacts Festival vom 3. bis 5. März 2023 öffnet beim Pre-Opening am Donnerstag, dem 2. März ihre Pforte und darf als eine Art Präambel für das Festival gelten – und zugleich als ein Kommentar auf ebenjenes gelesen werden. Denn bei diesem Ausstellungsprojekt hat sich der Tiroler Zither-Könner Martin Mallaun mit seinen Studierenden und der Schriftstellerin Elisabeth R. Hager zusammengetan und acht seltenen österreichischen Pflanzenarten ein akustisches Denkmal gesetzt. Am Donnerstag wird live konzertiert, ab dann lassen sich die entstandenen Mini-Hörspiele mittels QR-Codes genießen. Die Wahl dieser Ausstellung für ein Festival wie das artacts ist wohl kein Zufall, zumindest passt die Ausstellung zum Festivalkonzept wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Schließlich wird hier seit mehr als zwei Jahrzehnten das zarte und scheue Pflänzchen Freie Musik gehegt und gepflegt, das sich bekanntlich gerne in Nischen und abseits des großen Rampenlichts am wohlsten fühlt. Die große Show lässt sich in St. Johann nicht erleben ̶ dafür aber konzentrierte Konzerte im intimen Rahmen, gefüllt mit einer gut ausbalancierten Mischung aus altbewährten Festivalstammgästen und Neulingen. Musikalisch oszilliert man abermals, auch das altbewährt, zwischen Ton-Bilderstürmerei und Free-Jazz-Konvention.
Die von Hans Oberlechner, künstlerischem Leiter des Festivals, versprochene Frauendominanz zeigt sich bereits bei der Vergabe der Auftragskomposition. »Heuer haben wir diese an einen Festivalstammgast vergeben, an Susanna Gartmayer«, sagt er. Diese wird auch gleich das eigentliche Festival am Freitag, dem 3. März eröffnen: Ihr Sugar 6TTT wird den Weg für Emmeluth’s Amoeba bereiten, denen die gleichnamige Altsaxophonistin Signe Krunderup Emmeluth vorsteht. Ebenjene steht auch am Samstag, dem 4. März auf der Bühne, und zwar mit dem zehnköpfigen Ensemble rund um Andreas Røysum. Diese große und klanggewaltige Formation stimmt wiederum ein auf ein artacts-Urgestein: Mats Gustafsson, der im Duo mit Joachim Nordwall agieren und brachial musizieren wird. Ein weiteres Highlight ist wohl ein Trio, bestehend aus Craig Taborn, Ches Smith und nicht zuletzt der amerikanischen Cellistin Tomeka Reid, die beim diesjährigen Festival auch aufs Cover der Ankündigung gehievt wurde. »Ganz einfach, weil wir so begeistert von ihr sind«, sagt Oberlechner dazu und auch Karin Girkinger, Obfrau des artacts-Vereins lobt sie über den grünen Klee.
Doch damit noch nicht genug: Neben der Hauptspielstätte, der Alten Gerberei, bewegt man sich festivaltypisch auch heuer wieder nach außen, etwa ins Jugendzentrum St. Johann oder ins BORG St. Johann. Dem regulären Festivalprogramm werden dort etwa Projekte wie »Lauschen und Plauschen« hinzugefügt, für das 2023 der Trompeter Franz Hautzinger zuständig ist. Dort sollen Kleinstkinder im Alter von 0 und 3 Jahren und natürlich deren Eltern für das zarte Impro-Pflänzchen begeistert und gewonnen werden.
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