Nach seinem Debüt »Love Is A Liability« (2009) und Remixes von Mount Kimbie bis Antony »Shake« Shakir (2010) arbeitet der New Yorker erstmals mit einer Sängerin. Ein beglückender Auftakt! Mit Anneka pust Drew Lustman aka Falty DL »Gospel Of Opal« in lichte Höhen. Da geht die Sonne auf! Ein weiteres Indiz dafür, dass immer mehr Post-Dubstep-Artists sich nicht mehr scheuen, mit Vocals ihren kühnen Soundentwürfen mehr Soul einzuhauchen. Ebenso ein Aphrodisiakum ist das Finale, wo Lily MacKenzie zu treibender technoseliger Melodie und jazzigen Pianolicks ihr dunkles Timbre erhebt (»Waited Patiently«). Passend dazu: »Brazil mit ihr auf rauerer 2-Step-Grundlage. 2-Step wird in einigen weiteren Tracks nuanciert abstrahiert, und ravige Synthpassagen oder Jungle-Breaks sind nach wie vor ein Muss. Die Tendenz geht allerdings Richtung Harmonieseligkeit. Massig Synths und Keyboards erschaffen spacige Klangwelten, bei keineswegs entschärftem Fundament, denn funky, vertrackte Basslines und unterschiedliche Breakbeats in diversen Tempi brodeln nach wie vor. Falty DLs Wissen um UK Dance Skills und seine Sozialisation mit Disco, House und HipHop lässt unerhört aktuelle Sounds auf der Höhe der Zeit entstehen. Vermehrt setzt er auf Vocal Samples, was auch bei anderen Artists aus dem Bass-Music-Umfeld immer mehr »Mode« wird. Etwa auf dem doppeldeutigem Titeltrack oder »It’s All Good« wo zu verschlafen-chilligen Beats lasziv »Love is ??« geloopt wird. US-Ostküste zu Hause im britischen Hardcore Continuum. Das macht Falty DL keiner so nach!
Falty DL
»You Stand Uncertain«
Planet Mu/Hoanzl
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