Das zehnte Album der Hamburger zum zwanzigjährigen Jubiläum beweist vor allem eines: Tocotronic haben sich ein eigenes Genre geschaffen, in dem Peinlichkeit vollkommen anders definiert wird. Tocotronic kommen wie immer mit Wortspielen und Reimen durch, für die andere mit nassen Fetzen von der Bühne geprügelt würden. Was ist der Grund für diese Einzigartigkeit? Charme, Poesie oder die Einsicht, dass uns allen auch nichts Besseres einfällt und Tocotronic nur unser aller Spiegel sind? Und da wir alle ganz in Ordnung sind, sind das die vier Männer natürlich auch. Album Nr. 10 bestätigt alle Vorurteile in jede Richtung, die jemals gefasst wurden. Wieder geht sich diese eigentlich abenteuerliche Mischung aus Standard-Indierock mit homöopathischen Dosen Progrock und den humpelnden Texten irgendwie aus und das Feuilleton jubelt. Zur Gründung des eigenen Genres ist in jedem Fall zu gratulieren.
Tocotronic
»Wie wir leben wollen«
Vertigo/Universal
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