Es beginnt wie Mahler für Arme, bis in ein süßlich sanftes Motiv einsetzt, kammermusikalisch gebracht und mit jeder Menge Keyboards beladen, und dann passiert es: Mike Patton, dieser gottlose Strebertyp von einem Musik-Virtuosen, hechelt erste ephemere Gesangslinien ins Mikro und bei diesem Hörer gibt es einen Kurzen. Es folgt das esoterisch angehauchte Stück »Doorway To The Sun«: 19 Minuten Bassoon-Gezirpe plus »Sound Movements«, die selbstgewählte Okkupation eines der 30 aufspielenden Musiker. Habe ich schon die Flöte erwähnt? Ihr merkt schon: das ist harter Stoff. Wenn Indie-Typen ihre E-Ambitionen raushängen lassen, ist selten was Brauchbares rausgekommen. Die Patton-Fanatiker können das ganze als weißes Gegenstück zur tiefschwarzen letzten Fantomas womöglich ganz gut für ein akustisches Double-Feature gebrauchen.
Eyvind Klang
»Virginal Co Ordinates«
Ipecac/Trost
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