Ausländer haben bei skug einen Stein im Brett, und das nicht nur, weil sie live ordentlich Party machen können, wie sie beim Salon skug BAM! Wahlspecial am 29. September 2019 im Fluc eindrucksvoll bewiesen haben, sondern auch, weil sie wie kaum eine andere Formation brandaktuelle Gesellschaftskritik und kompromisslose Gute-Laune-Musik irgendwie perfekt unter einen Hut bringen. Das für 2020 angekündigte Debütalbum lässt noch ein bisschen auf sich warten, nach der ersten Single »Manifest« (die bei der skug-Party im Fluc abendfüllend abgefeiert wurde und uns noch immer – im besten Sinne – in den Ohren schallt) folgt jetzt aber die zweite Single der Wahlwiener*innen: »Josefstädter Straße«, eine Hymne an die Homebase im 16. Bezirk und all die Werte, für die Ausländer ein- und aufsteht: Anarchismus, Antirassismus, Antikapitalismus, aber eben auch Solidarität in der Krise, verpackt in eine vor Energie sprühende Punk-Nummer.
Die Idee zum Video entstand laut Schlagzeuger Michael Podgorac aka Mikal Maldoror bei seinen Proben im seit Mitte März geschlossenen Venster 99, mit dem Ziel, trotz Isolation »ein Zeichen für solidarische Gemeinschaft zu setzen«. An den Aufnahmen waren Corona-bedingt nur er und Fotograf Branimir Prijak an der Kamera beteiligt. Die Hauptrolle im Video spielt aber die Burka, die er auch bei Live-Auftritten trägt: »Die Burka ist ein Symbol für die Regelwut und Verbotsgesellschaft, gerade im Hinblick auf das Erscheinungsbild von Frauen. Religiöse Gesetze schreiben sie vor, staatliche Gesetze verbieten sie. Die Burka-Figur im Video hält sich an keine Regeln und wird dadurch zur absurden Gestalt. Ihr Sohn heißt Josef, sie protestiert in Ottakring gegen die Gentrifizierung. Die Leute wundern sich, finden das aber doch irgendwie okay, wenn sie mit ihnen Bier trinkt, raucht, den ›Augustin‹ liest, Tischtennis und Basketball spielt.« Wir freuen uns, das Video auf skug in einer exklusiven Premiere zu präsentieren.
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