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Athena

»Us«

Universal

Nein, Athenas neues Album hat weder etwas mit den Staaten noch George Bush zu tun. „Us“ ist türkisch und bedeutet übersetzt so viel wie »fleißiges Benehmen«. Was sich die Zwillingsbrüder Gökhan (voc.) und Hakan (guit.), die Gründungsväter der in der Türkei mächtig berühmten Band, bei diesem Namen gedacht haben, ist fragwürdig. Fleißig kann man vielleicht noch nachvollziehen, zumal die Jungs, die beim letzten Eurovision Song Contest Platz 4 belegten, den Wind dieser Massenveranstaltung für eine Karriere in alle Himmelsrichtungen nutzen wollen. Trotzdem bleibt da dieser Schale Nachgeschmack: warum braucht eigentlich eine Truppe, die seit Ende der 90er einen »streetwisen« und dazu erfolgreichen Mix aus Ska, Punk-Rock und anatolischen Traditionals bastelt, eine billige Euro-Pop-Plattform, um sich in Europa und anderswo zu profilieren? Keine Angst, ich werde jetzt nicht die Mitleidsmasche durchziehen, und behaupten, uns Türken will ja sowieso keiner in Europa! Im »Major«-Lager, wo schon unzählige viel versprechender Talente im Marketing-Durcheinander dem Medien-Fleischwolf geopfert wurden, fragt natürlich keiner nach dem »Warum«, und die Istanbuler sind nur ein weiterer Versuch »national Repertoire« aus der Türkei zu internationalisieren. Na dann, frohes Gelingen!

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