Es ist nicht das neue Album von Toots und auch kein richtiges »Best-of«, sondern nur ein Tribute-Album mit nicht weniger als 21 Gast-Features. Toots Hibbert, einer der wahren Architekten des Reggae hat, im Jahre 1968, mit seinem Hitsingle »Do the Reggay« der Musik einen Namen gegeben, die sich vom Ska und dann Rock Steady herausentwickelt hat. Heutzutage versammelt er auf diesem Album Topstars aus der Rock-, Reggae- und Popszene. Im Opener »Still is still moving to me« mit dem Country Sänger Willie Nelson, hat der jamaikanische dreadlockslose Reggaesuperstar »das Ding zu seinem Song so gut gemacht«, dass, bevor ich den Credits las, ich gedacht habe, es sei ein mir unbekannter Maytals-Track. Eigentlich, sind dieser Song und »Merry Blues« mit Manu Chao, die einzigen Tracks auf diesem Album, die von Toots and The Maytals nicht geschrieben wurden.
Enttäuschend hingegen sind die Nummern mit den ehemaligen Yardbirds-Gitarristen Jeff Beck und Eric Clapton, so wie mit dem Gitarrist einer anderen nicht ganz unbekannten Band, Keith Richards.
Aus dem Reggae Umfeld sind auch dabei: Bunny Wailer, Ken Boothe und Marcia Griffiths, U-Roy und The Skatalites, verstärkt von Ex-Specials Terry Hall (»Never Grow Old«), Shaggy und der Human Beat Box Legende Rahzel und schließlich der deutsche Reggaestar Gentleman, der für den Altmeister »ein unglaubliches Phänomen und eines der größten neuen Talente ist«.
Großartig auch: »Toots, Boots and Roots«, singt Funkwizard Bootsy Collins zu Beginn eines mächtigen »Funky Kingston«, gestützt auf die toughe The-Roots-Rythmusfraktion. Der schönste Love-Tune des Albums ist der akustische »Love gonna walk out on me« mit Ben Harper, doch als Reggaeliebhaber hätte ich lieber eine Combination mit Sizzla, Turbulence, Jah Mason oder Buju (z.Bsp. in »Bam Bam« oder »54-46«) gehört, aber »True Love« bleibt trotz allem eine schöne Hommage an die lebende Legende des Reggae.
Toots & The Maytals
True Love
V2/Edel
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