post.jpg
Postindustrial Boys

»Trauma«

Max Ernst

Dieses postindustrielle Trauma auf seinem zweiten Album für Thomas Brinkmanns Label hat nichts mit vermeintlichen Kracheskapaden zu tun, vielmehr nimmt sich der Georgier Gogi Dzozuashvili in recht charmanter Weise den Schnipseln postindustrieller Musikproduktion an und erdet sie im POP. Die 20 Stücke umspannen jene Zeit, als Gogi vor acht Jahren in einem besetzten Studio in Tiflis seine ersten Tracks einspielte, später mit seiner Gruppe Goslab durch die Lande zog und heute als Solokünstler aufnimmt. Die verspielten Nummern lassen an eine Mischung aus Felix Kubin und Anton Nikkilä denken, mal kommen sie als recht verdrehter Easy-Listening-Sound, mal als Songpartikel daher. Ihnen allen ist der Hang zum Skizzehaften eigen, hinsichtlich Kopfkino-Qualitäten ist der Laton-Act Radius nicht allzu weit entfernt. »Post Industrial Trauma« ist so gesehen die Verarbeitung eines Traumas, das mit gefühlvoller Musik exorziert wird, zu dem sich mehr als sechs Vokalisten aus dem Goslab-Umfeld hinzugesellen. Mit dabei eine interessante Coverversion von Lou Reeds »Walk On The Wild Side«. Romantischer Anti-Muzak-Pop voll Crépuscule-Charme für Fans von Stereolab oder St. Etienne.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
24.07.2013

Schlagwörter


favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!

Nach oben scrollen