Die Band Simentera kommt von den Kapverdische Inseln, deren Musik spätestens seit Cesaria Evora international bekannt geworden ist. Simentera besteht seit 1992 und beschreitet den eingeschlagenen Weg, kapverdische Musiktraditionen musikethnologisch zu erforschen und weiter zu entwickeln, konsequent. Die Coladeras, Funanás und Mornas werden mit einer erstaunlichen Vielfalt an Instrumenten neu arrangiert. Wegen des Geschichtsbewusstseins heißt das vierte Album dennoch folgerichtig »Tr’adictional«. »Wenn wir unsere Musik nicht modernisieren, werden wir zu einem Museumsstück«, sagt Mastermind Mario Lucio de Sousa.
In den grazilen, fein gesponnenen Songstrukturen haben das Meer, der Wind und die zuweilen enttäuschte Hoffnung auf ein besseres Leben Platz. Mit jedem Ruderschlag bewegt man sich über den Atlantik und kommt entweder Brasilien oder Afrika ein Stückchen näher. Anspieltipp: Das sich sanft im Morgenwind wiegende »Lembramtsa«.
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