Wer die Laufbahn von Get Well Soon alias Konstantin Gropper ein wenig mitverfolgt hat, dem musste von Anfang an klar sein, dass hier zwar der ganz breite Breitwandpop regiert, der so gearteten Exorbitanz aber immer auch das kleine Schäuferl Ironie nachgeschoben wird. Durchaus verständlich, dass die Kritiker dem als Wunderkind gefeierten Gropper 2008 mit dem Erscheinen seines Debüts erlegen waren. Doch seither sind einige Jahre vergangen und Gropper wirkt ein wenig, als wollte er das Spannungsfeld zwischen Cinemascope und Edel-Trash stets noch weiter in den roten Bereich zerren. Auf »The Scarlet Beast O’Seven Heads« wird dieser gar nur mehr als Untergrenze akzeptiert. Zwar fängt es mit dem »Prologue« und »Let Me Check My Mayan Calendar« (!) eh noch ganz passabel an, aber gleich »The Last Days Of Rome« (!!) lehnt sich beängstigend weit aus dem Fenster mit seinen Frauenchorälen und den Tribal Drums. »Oh My! Good Heart« beginnt als Messe in Moll und kulminiert in orchestriertem Gedöns. Und der Closer »You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance)« klingt genauso wie er heißt. Verlegen ausgeworfene Rettungsanker (»The World’s Worst Shrink« oder »Disney«) helfen nichts: »The Scarlet Beast O’Seven Heads« ist ein Musik gewordenes Danaidenfass, auf dem weniger eindeutig mehr gewesen wäre. Man möge mir entgegenhalten, ich verstünde die Platte nicht, doch dem möchte ich mit der Frage kontern, wieso ich ein derart anstrengendes Album auch noch zu verstehen suchen sollte?
Get Well Soon
»The Scarlet Beast O'Seven Heads«
City Slang
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