Aber Hallo! Auch der 26-jährige Wunderknabe Vladislav Delay bewegt sich immer mehr in Richtung Pop. Seinem viel gefeierten Meisterwerk »Vocalcity« schiebt er nun nach zweieinhalb Jahren ein zweites Album unter dem Pseudonym Luomo hinterher, und so einiges hat sich getan. »Vocalcity« habe er ohnehin nie gemocht, meint Delay. Zu düster, zu vernebelt sei ihm die Platte immer schon gewesen. Deshalb hat er für »The Present Lover« alles umgekrempelt und seine Arbeitsweise verändert. Natürlich ist das Album noch immer astreiner House, der Einfluss von Dub aber wurde auf ein Minimum reduziert und alle Regler auf Disco und Pop gestellt. Delay hat seine neu entdeckte Liebe für R&B nahtlos in den Kontext »Club« integriert, die Sänger von »Vocalcity« sind noch mit an Bord, werden aber von den unverkennbaren Stimmen von Antye Greie-Fuchs (Laub) und Raz Ohara unterstützt. Dabei entsteht ein glänzendes, im besten Sinne oberflächliches Album, das vor allem eins kann: Spaß bringen. »The Present Lover« ist das geworden, was schon »Vocalcity« hätte sein sollen, nämlich ein poppiges House-Album mit Hymnen, vielleicht für die Ewigkeit, wie Mathias Schaffhäuser meint, zumindest aber für, ähm, diesen Sommer.
Luomo
The Present Lover
Force Tracks
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