Zwei laute Saxofonisten und eine Rhythmusabteilung. Zwei ziemlich lange Tracks (26 und 24 Minuten) live aufgenommen im berühmten Cooler in New York vor ein paar Jahren. Die Qualität der Aufnahme an sich ist eine ziemlich bescheidene. Sie klingt wie eine übersteuerte und ausgeleierte Kassette. Soll das etwa schon Teil der Dramaturgie sein? Mir gefällt die Musik ja wirklich gut, nur fehlen die Überraschungseffekte. Schnelle Züge, lange freie Saxofonpassagen à la »Sweaty Bollocks Free Jazz«, alle in Höchstform. Anzunehmen, dass das Publikum auch genau dieses hören wollte. Mir fällt es jedoch ein wenig schwer Grobs Veröffentlichungsstrategie zu verstehen. Von Brötzmann werden doch ohnehin dauernd Alben mit besserer Aufnahmequalität veröffentlicht.
Vielleicht würden »Nipples« und »More Nipples«, die Neuauflagen der späten Sechziger-Sessions besser ankommen? Die wurden von Manfred Eicher produziert, in den Bauer Studios aufgenommen, werden von Unheard Music Series/Atavistic/Trost vertrieben und featuren Han Bennink sowie Derek Bailey. Mehr oder weniger: Einfach ein weiteres Album.
Borgmann/Brötzman/Parker & Barkr
»The Cooler Suite«
mdos
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