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Neneh Cherry

»The Cherry Thing«

Small Town Supersound

Mats Gustafssons Sax schnurrt, der Bass strollt ahead, die Drums marschieren in behäbigem Tempo und schlussendlich fährt die Coverversion in den Himmel auf. Es röhrt und die Ekstase ist nah, auch wenn sie nicht eintritt. Suicides »Dream Baby Dream« ist einer der ergreifendsten Songs aller Zeiten und in der Version von The Thing mit Neneh Cherry erhält er höchste Free-Jazz-Weihen. »Dirt« von den Stooges verblüfft erst final als Bluesrock- Umformatierung, wo sich zwar nicht ein absolutes Hochgefühl einstellt, doch ist das Aufeinandertreffen dieses Gigantentrios mit der Stieftochter von Don Cherry, die bereits mit den Slits und Rip, Rig & Panic Musikgeschichte schrieb, auch in dieser gewaltigen Neuinterpretation, die in einem Free-Jazz-Inferno gipfelt, schlüssig. Denn Mats Gustafsson, Paal Nilssen- Love und Ingebrigt Håker Flaten kamen im Frühjahr 2000 zusammen, um die Musik dieses vielseitigen Multiinstrumentalisten (Hauptinstrument Taschentrompete) zu spielen und haben sich gar nach einem Song des einstigen Mitglieds des Ornette Coleman Quartets benannt. Behutsam gespielt und mit Neneh Cherrys besonders in Balladen jenseitig seidenglänzender Stimme betören demnach auch Don Cherrys rührend geseufztes »Golden Heart« und Ornette Colemans in Jazzgesangstimbre gehaltenes »What Reason«.

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