T+Gs neues Faible für schwarzherzene Troubadoren setzt noch einen Dämmerton tiefer. Songwriteress Nina von den düsteren Gestaden Manhattans spielt introvertierte, leidenschaftliche Mollvignetten. Aber nicht im üblichen LoFi-Strum mit eventueller Samplelast im Nacken , sondern als umfangreiches Kammerspiel voll devoter Hingabe. Nächtliche Appartments sind groß. So kuschelt man sich zu siebt zusammen, klimpert, heult, schmachtet mit Viola, Quetschn, Bass, Chello und der seit Black Heart Procession unvermeidlichen singenden Säge den Mond und die dunklen Wasser des Hudson an. Altarsch Albini rotzt mal kurz vorbei um dem ganzen einen rohen, ehrlichen Klangkokon zu verpassen und leert im nebenbei den Kühlschrank. Klingt nicht fern zu Fast-Labelmate Shannon Wright, nur mit einem kräftigeren Stimmeinschlag Richtung Emmylou Harris und auch Suzanne Vega (wie auf »Rosemary«). Ganz ohne Goth-Platitüden, in edlem Seemannsagarn und epischer Breite. Kraftvolles Zweitwerk (nach »Dogs« auf Socialist), das noch wachsen darf.
Nina Nastasia
The Blackened Air
Touch&Go
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