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Aber Das Leben Lebt / Wolfgang Wiesbauer

»The Aesthetics Of The Seventies« / »Scrapyard Music«

niesom/Trost

Das exzentrische Privatuniversum der österreichischen Band Aber Das Leben Lebt wurde jetzt um ein Label erweitert. Dieses hört auf den kryptischen Namen niesom (nihil est omen), und die beiden ersten Veröffentlichungen liegen nun vor. »The Aesthetics Of The Seventies«, das vierte Album der drei Herren, zeugt einmal mehr von deren Unberechenbarkeit, gibt es doch gleich zu Beginn so etwas wie eine Lovers-Rock-Nummer – Background-Sängerinnen inklusive. Trotzdem kommen keine karibischen Gefühle auf, zu manieristisch ist die Emotionalität auch hier. Obwohl oberflächlich betrachtet weniger bilderstürmerisch als die des Vorgängers »Masterpieces Of Human Sounds«, erweisen sich die fünf jeweils über sechsminütigen Songs als vertrackte Vexierspiele mit Erwartungshaltungen und Klischees. So bleibt letztlich wieder nur fassungsloses Staunen mit weit geöffneten Ohren.
Aber-Das-Leben-Lebt-Drittel Wolfgang Wiesbauer gibt sich auf seinem Solodebüt »Scrapyard Music« viel zugänglicher. Tatsächlich war selten ein österreichisches Popalbum auf Anhieb dermaßen überzeugend und konnte auch bei jedem weiteren Anhören noch dazu gewinnen. Wiesbauer zitiert sich als schwermütiger Dandy à la Cale, Cohen oder Eno meisterhaft durch mehrere Jahrzehnte Popgeschichte, unterstützt von Elektronik in allen Preisklassen. Großartig!

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