Bei R&B denkt man vielleicht nicht sofort an Kelis, trotzdem ist sie kontinuierlich präsent als echter Paradiesvogel im sonst mit Posern reichlich gesegneten Popzirkus. Neben einer erstaunlichen Stylegrätsche zwischen Lolita und absoluter Chefin ist auch Kelis‘ Sound weit über solider Beyoncé-Dutzendware und besonders beim spröden »Milkshake« in den edlen Sphären einer Missy Elliot angesiedelt. Ansonsten: Minimale Funkbreaks bei »Flashback«, Gitarrenriffs bei »Keep It Down«, trotzdem immer eindeutig Kelis. Warum eigentlich? Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber die Felgen sind cool und auf gefällige Art originell. Wohl eher eine Gefühlssache also. Gängige R&B-Moden werden durchgespielt, vereinzelt entfalten witzige Ideen, die sonst halt niemand einbaut, ihre Wirkung. Selbst dem Output der Heerscharen von Starproducern – unter anderem P.Diddy und die Neptunes sowieso – drückt Kelis mit der Stimme ihren Stempel auf.
Kelis
Tasty
Virgin
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