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Swingle Singers

Swingling Telemann

Universal

Swingende Mini-Chöre, die Klassiker covern und verbiegen, werden dich an Platten erinnern, die du gesehen (und gehört!) hast, als du mit deinen Spielzeugautos oder Puppen Sonntag morgens die Zeit bis zum Mittagessen verplempert hast. Aber: die Swingle Singers bieten mehr als einfaches 60s-Easy-Listening – und zwar umwerfende Stimmen, die Kompositionen von Mr. Ward Swingle (allein der Name ist bereits eine stilsichere Wahl) und die Beteiligung von Christiane Legrand, der Schwester von Michel Legrand. Den Komödienfans unter euch werden die Goldenen Jahre der Europäischen Musikkomödie in Erinnerung gerufen, mit den Filmen von Jacques Demy, »Les Demoiselles de Rochefort« und »Les Parapluies de Cherbourg«, mit Catherine Deneuve und ihrer älteren Schwester Françoise Dorléac. Na, klingelts endlich? »Zwillingsschwestern, ich und du, do-ré-mi-fa-sol-la-si-do«, tanzend und singend den Kai und alle Dialoge entlang, sei es »Kannst du mir mal das Salz reichen ? « oder »Mama, er ist es, den ich liebe! «. Eine einmalige Phase, 1966, das Ende der neo-klassischen Gesellschaft, bröckelnd an allen Ecken und Enden, im Anmarsch die liberalen Hippies und lärmender Free-Jazz. Es ist etwas banal zu behaupten, dass man immer bis kurz vor den angeblichen Beginn einer Ära zurückgehen muss. Und obwohl die Swingle Singers nie behauptet haben, Modernes, Fortschrittliches oder gar Revolutionäres zu bringen, bieten sie viel mehr als man im ersten Moment denken mag. Manchmal ist es eben einfach, glücklich zu sein.

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