»Look Within«

Der sanfte Beginn signalisiert, dass Sun People sich hier sehr behutsam auf den Dancefloor zubewegt. Schritt für Schritt, alles ist sorgsam in frischen, schwarzen Molton gepackt. Da und dort blitzen Reflexionen auf – Referenzen auf vergangene Zeiten, als Techno noch mit Jungle-Breaks zu überraschen vermochte (Underground Resistance etwa waren immer gut darin). Ruhe und Gelassenheit dominieren, nur der Bass drückt dich mit einem kühlen Luftzug nach hinten. Du schließt die Augen für einen kurzen Moment und als du sie ein paar Takte später wieder öffnest, bist du nicht mehr allein, sondern inmitten eines vollen Dancefloors. Sun People beherrscht diesen Switch meisterhaft, definitiv ein essenzielles Feature von Dance Music. Beim Eintauchen in das Album geht es mal gerader, mal vertrackter voran. »We Felt The Past« wäre so ein Beispiel für Beat-Hypnose mit Fruity Loops als Medium der Wahl. Sun People selektiert die Zutaten – Jazz, Jungle und Bass – die bei 160 bpm cremig gerührt werden. Spätestens mit »Trust The Impulse« wird serviert, denn Sun People lässt nichts anbrennen. Dank raffiniert synkopiertem Electro-Funk ist das zweifellos einer der Smasher auf dem Album. Ein anderer, »New Beginnings«, demonstriert, dass Drum and Bass weder zwingend banal sein muss, noch Bumtschak braucht, um Groove zu entwickeln. Mit »Look Deeper« bricht Sun People kurz vor Schluss mit dem Dancefloor und zeigt eine unerwartet experimentelle Seite, die den Sound des Albums in ein neues Licht rückt, bevor »This Morning« die Sache gekonnt abrundet – ain’t messin’ around. Es ist bestimmt keine leichte Zeit für Clubmusik, doch mit »Look Within« legt Sun People wie zum Trotz ein herausragendes Album für den Dancefloor vor.