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Pure Sound

»Submarine«

Euphonium/Bertus

Zugegeben, das etwas martialische Cover von »Submarine« mit einem Raketen feuernden russischen Delta-U-Boot würde fast frühen Drexciya-VÖs gut zu Gesicht stehen. Aber ähnlich wie beim Vorgänger-Album »Yukon« dienen der Band Pure Sound um Vince Hunt derartige Referenzen eher als freies Spiel der Assoziationen, diesmal rund um Seefahrt, Abschied, fluchende Fischverkäufer, jede Menge Seemannsgarn und verlorene Liebe, dargebracht wie ein Hörspiel. So hören wir im Titeltrack die Erinnerungen einer Ûberlebenden des Untergangs des damals schnellsten Passagierschiffs »Lusitania«, das 1915 von einem deutschen U-Boot versenkt worden war. Freilich tauchen ringsum die typischen Sonar-Geräusche auf, dazu gesellen sich teils recht heftige Rhythmuspassagen, unterstützt von Gitarre, Bass, Schlagzeug und etwas kaputten Beats. Mit 28 Minuten indes nicht wirklich abendfüllend, und hinsichtlich einer derartigen Thematik, die mindestens von diversen UR-Scheiben über britische Kriegsgeschichte bis zu »Yellow Submarine« reicht, gibt mir »Submarine« diskursiv zu wenig her. Abgesehen davon ist die Platte ein interessanter Versuch, ambientöse Klangcollagen historisch zu unterfüttern. Und, ja, der britische Humor kommt bei dieser Band aus Manchester sicher nicht zu kurz.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
12.08.2007

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