Die holprigen Feldwege des Blues sind unergründlich, führen aber mit Sicherheit an der Straße des Hundes im Waldviertel vorbei. Die Schlaglöcher offenbaren Abgründe, erlauben Einblicke in die Vertikalität einer geschundenen Musikerseele. Das Herz ein Flickwerk, die Narben verheilen langsam, reißen wieder auf. Daraus strömt als heilender Balsam erdigste Bluesmusik, die in Bann zieht und jegliche Zuversicht verweht. Denn nach der Zuversicht die klare Einsicht, dass der Verlust der wahre Gewinn ist, die Lust am und im Verlust wieder entdeckt werden darf. Alex Miksch, der auch schon mit Ernst Molden duettierend musizierte, malt ein dunkles Blau an die schroffen, dreckigen Wände der menschlichen Existenz. Als Grabungsleiter in zwischenmenschlichen Stollen fördert er erz-ehrliche Song-Nuggets zutage. Ungeschliffene, aber strahlende Fundstücke, die darauf warten, mit hochprozentigem Alkohol gesäubert zu werden. Es ist ein gefährliches Tag- und Nachtwerk, so mancher verschwand schon in diesen Untergründen. Die Tonleitern führen tief und immer tiefer, die Nacht dreht sich zur Seite, um ihr Einverständnis zu bescheinigen und leise allen Nachtatmern zuzuflüstern: Am Schluss sind wir alle am Ende … Da capo al fine.