»Soundritual« ist ein selten programmatischer Titel. Karl Ritter, Ausnahmegitarrist und Querdenker, ist schon zu lange dabei um noch jemandem was beweisen zu müssen. Dass er ein cooler Hund ist, weiß man seit seinem Debüt »Dobromann«. Und dass er spielen kann, ist ebenso allgemein bekannt. Anno 2012 geht Ritter entspannter denn je ans Werk und begibt sich mit »Soundritual« auf eine spirituelle Suche nach klanglicher Ausgeglichenheit. Jene gewinnt ihre Konturen aber erst in der Gegenüberstellung von Gegensätzen, daher durchbrechen auf dem Album zuweilen kreissägenartige Gitarrenattacken die Ruhe sanft gezupfter Flageolett-Töne. Musik im zeitgebremsten freien Fall, jedoch leicht und warm. Sperrige Songtitel sind die Türen zu Räumen so tief, dass deren anderes Ende nicht erkannt werden kann. Mit Battista Acquaviva steht Ritter auf »S.R.H. + 22.G.11« dabei eine eindrucksvolle Sängerin zur Seite, die seine Klangvorgaben durch Improvisation ergänzt und bereichert. »Soundritual« ist im besten Wortsinn meditativ.
Karl Ritter
»Soundritual«
Windhundrecords
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