Luke Vibert aka Wagon Christ ist nach gut zehn Jahren im Geschäft mit seiner Idee, dass man nicht zu Casting Shows gehen muss, wenn man eine seltsame Vorstellung vom Popgeschäft hat. Man kann ja auch daheim bleiben und skurrile Musik machen, die gleichzeitig Spaß macht und nerdig und ausgetüftelt ist. Auf seinem zweiten Album für Ninja Tune formuliert er quasi das poppige Gegenstück zum Rumpeljazz von Labelkollegen wie Up, Bustle & Out. Die Musik hoppelt und pluckert lustig dahin, gibt sich gern auch etwas kitschig (»Shadows« – verträumte Elfenstimme über smarte Breakbeats), liebliche Ohrwürmer, die einen den ganzen Tag plagen, dass man ständig überlegt, was das jetzt ist. Doch die dudelige Popreise ist bloß ein fieses Vehikel, das den unvorbereiteten Hörer (und seine Frau) etwa bei Track 7 in arge Verwirrung stürzen kann und ordentlich mit schrägen Sounds durchbeutelt. Gegen Ende der Platte beruhigt sich das ganze dann aber wieder (wie bei einer Fernsehserie), damit keine/r um den Schlaf gebracht wird.
Wagon Christ
»Sorry I Make You Lush«
Ninja Tune/Soul Seduction
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