Helmut Erler und Michael Wolf sind Hey-Ø-Hansen und gelten auf ihrem einschlägigen Label heyrec als die Erfinder des schrägen Austrodub, mit alpinen Rootsmusic-Einsprengseln. Auf ihrem brandneuen Tonträger »Sno Dub« muss die Speenigkeit ihrer Musik um den Faktor Low-Slo-Fi ergänzt werden. Das Tempo scheint mehr rausgenommen denn je. Und dank karger Instrumentierung kann sich um so mehr eine Art Slow-Motion-Dub auf Basis skelettierter Riddims entfalten. Spröde klappert perkussives Scheppern, verquere Keyboards klimpern, nur schleppend kommen die dubbigen, elektronisch verzerrten (Dubstep-)Bässe voran. Geschraubter, sonisch kriechender Nachhall. Ultralangsaaaamer Kellerdub. That sonic cellar Dub statt »That sonic footwork« (RP Boo). Grandios!
Nach der Compilation »Sonn und Mond« (2009) und »We so horny« (2010, beide Pingipung) ist das ein vitales Lebenszeichen von Hey-Ø-Hansen. Während danach Michael Wolf nach Innsbruck zurückkehrte, blieb Helmut Erler als Mastering Engineer und gelegentlicher Solomusiker in Berlin. Und mit diesen gloriosen, kurzweiligen sieben »Sno Dub«-Tracks werden die beiden in ihrer Heimatstadt ein Comeback-Konzert geben, das allerbestens in den Rahmen des diesjährigen Heart of Noise-Festivals passt.