Eines Tages aber hatte der König des Lärms das einsame Lärmen satt und ging hinunter ins Tal, wo er Elektromaja und Knüppelnils traf. Hui, da freuten sich die Drei und der Lärmkönig rief: »Euch habe ich gesucht! Lasst uns patsch, patsch, bumm und rdlfnz machen!« Gesagt, getan … und ein neuer Tonträger entstand. So ungefähr zumindest die Miniaturmärchenfassung zu diesem harmlos als »Slimezone« betitelten, in Wahrheit aber reichlich infernalischen meetingofthespirits. Denn hinter dem Bandnamen Slugfieldverbergen sich die in der Elektroavantgarde bestens bekannte Maja Ratkje, der norwegische Noisemaestro Lasse Marhaug und der arbeitswütige Megadrummer Paal Nilssen-Love. Schon 2004 beschnupperte man sich erstmals live, doch erst beim Oslo Jazzfestival 2010 fand man sich erneut zusammen, um jenseits aller Genregrenzen ein irrwitziges Noisegewitter einzuspielen, das experimentalentwöhnte Gemüter mühelos in die Flucht zu schlagen vermag. »Slimezone« ist purer Artnoise, der nicht einmal mehr schocken will, sondern in seiner manisch-verqueren, zugleich virtuosen Raserei sogar noch lässig daher kommt. Vor allem auf dem 21-minütigen »Bring ‚em on« geht dermaßen die knisternd-knüppelnde Post ab, dass man sich als Genrefreundin gar nicht mehr einkriegen kann. Wer Musik hingegen immer noch mit der naiven Mär von wohlfeiler Harmonie in Einklang bringen will, der schreit vor dieser CD: »Weiche, Satan!«
Slugfield
»Slimezone«
PNL Records
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