Ein Priester hat im Jahr 1810 den mexikanischen Unabhängigkeitskampf gegen Spanien begonnen, elf Jahre später löste sich Mexiko endgültig von Spanien. Was das alles mit dieser Band zu tun hat? Nun, der Priester hieß Miguel Hidalgo und außer einem mexikanischen Bundesstaat ist jetzt also auch eine Nürnberger Band nach ihm benannt.
Hidalgo macht Indie-Popmusik, in puncto Pop-Appeal sind Ähnlichkeiten zu der deutsch/österreichischen Band Nimai zu erkennen oder erinnert sich vielleicht sogar noch jemand an »Die Brüder«? Die smoothen Synthies auf »Sing Guitar Sing« wirken charmant, Frontfrau Betti Muglers Stimme passt gut zu den klar strukturierten und sorgfältig produzierten Songs (»Rhubarb«) – hier ist alles an seinem Platz und trotzdem wird das nicht gleich langweilig, vielleicht sind hier intelligente Menschen am Werk? Sogar wer nicht nur singende, sondern auch lärmende Gitarren mag, wird bedient (»The Inside Story«), im Stück »You And I« fließen Rock- und Indie-Popelemente entspannt ineinander.
Miguel Hidalgo hat vielleicht aufregendere Zeiten erlebt als die Band, die seinen Namen trägt. Charmetechnisch kann er aber sicher nicht mithalten.
Hidalgo
Sing Guitar Sing
Tapete Records/Indigo
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