Nach dreijähriger Aufnahmearbeit erscheint mit »Sin Destino« von Ramiro Jeancarlo alias Staccato Du Mal das bisher wohl dunkelste Album im Katalog von Wierd Records. Das Coverfoto von Yvon de Broca aus dem Jahr 1921 erinnert an Cocteau’s Orphée und dessen Unterweltfahrt, und Jeancarlos hermetisch-lichtscheuer Minimal Wave provoziert nicht minder abgründige Assoziationen. Live eingespielte Synthesizer-Schichten verfestigen die Mauern, die das klaustrophobisch stimmende Studioexil umgeben, und eine ermattete Stimme drängt nicht länger nach Befreiung. Hier ist alles ohne Ziel, sin destino, und die einzige Erlösung führt über den Leidensweg (»Salvation Through Suffering«). »Someone, anyone, anywhere / can someone break me through?«. Trotz treibenden Upbeat-Tempi und gelegentlichen Wärmeschüben durch Synthpop- und Prog-Einflüsse schließt Jeancarlo mit diesem Solowerk nahtlos an sein unbarmherziges Industrialprojekt »Opus Finis« an. So klingt eine der wohl konsequentesten Antithesen zur Außenwelt, die je in Miami produziert wurden.
Staccato Du Mal
»Sin Destino«
Wierd
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