Ich gebe zu gerne dem versteckten Wunsch nach, solche Platten nur zu hören um mit meiner Rezension eine Schneise in das hohe Niveau der Reviews zu schlagen, die mit Konzepten wie »modern«, »besser«, »Avantgarde« oder »nach meinem Geschmack« hantieren. Gary Moore verdient in jedem Fall Gehör, und auch Respekt seitens der Musikgeschichte. Ähnlich wie Motörhead, Kiss, Jeff Beck, Van Halen und sogar Eric Clapton, denn wenn du wirklich genau hinhörst, liegt er nicht sooo weit entfernt von den Grunge-Kids oder irgendwelchen Trash-Death-Jünglingen. Er geht sicherlich tiefer als all die Klone, die uns Tagein Tagaus von MTV und den unzähligen Magazinen vor den Latz geknallt werden. Was mich an dieser Art Künstler, sprich immer noch aktive Rockerlegenden fasziniert ist, dass sie wie ihre 50er Jahre Rock- und Bluesidole singen. Und hier bringt Moore sehr guten Rock’n’Roll (wenn auch die Musik nicht immer mithalten kann), erinnert an Jerry Lee Lewis und Fats Domino. Vielleicht liegt es an einem dieser Steve-Vai-Hard’n’Heavy-L.A.-Produzenten, dass ich lediglich Moores fetten Gitarrensound und seine Hillbilly-Stimme höre. Wenn ihr nur einen einzigen Song hören dürft (warum auch immer), dann nehmt »Just can’t let you go«.. Ein Song, den, da bin ich sicher, DJ Christian Schachinger spielen würde.
Gary Moore
Scars
Orionstar
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