Sechs Jahre sind seit Salif Keitas letztem Studioalbum »Talé« vergangen. Die Karriere des nun bald 70-jährigen Musikers aus Mali, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckt, reicht von den Anfängen bei der Railband in Clubs und Hotellounges in Bamako bis an die Spitze der Weltmusik mit seinem ersten Soloalbum »Soro« 1987. »Un Autre Blanc«, sein 14. Album, soll nun, wie er verkündet, sein letztes sein. Es ist ein Album, das vieles von dem, was man mit Keita assoziiert, einlöst: elektronische Beats, Rockgitarre, Latin-Bläser, soulige Frauenstimmen, seine akustische Gitarre und gelegentlich Kora – plus Kooperationen mit anderen afrikanischen Stars wie Angélique Kidjo, dem Rapper MHD oder Yemi Alade. Im Wesentlichen ist es ein Pop-lastiges Album geworden. »Ngamale«, einer der herausragenden Songs, ist ein dezentes Crossover zur Musik Südafrikas und wird von Ladysmith Black Mambazo stimmlich unterstützt. »Tonton« ist einer jener leichtfüßigen, lusafrikanisch angehauchten Songs, wie er ihn auch mit Cesaria Evora hätte singen können. »Itarafo« und »Bah Poulo« haben einen Touch Latin bzw. Mbalax. Der das Album abschließende, recht konventionelle African Reggae im Duett mit Alpha Blondy wird vor allem von der Stimme Keitas über Wasser gehalten. Es sind in erster Linie Salif Keitas Stimme und die Professionalität des bewährten Studioteams, die ein solides Album geschaffen haben, das man gerne hört.
Salif Keita
»Un Autre Blanc«
Naive/Soul Food
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