Worum geht es überhaupt? Ein Jugendprojekt, staatlich gefördert, international, genauer gesagt: zwischen Üsterreich, Norwegen und Tschechien. Junge Musiker zwischen 18 und 30 Jahren, mit klassischem oder jazzigem Hintergrund, musizierten miteinander. Und zwar ohne Vorgaben, ohne Konzept, ohne Partitur. Man traf sich, lernte sich kennen, besuchte selbst organisierte Workshops, bei denen man sich auch – sagen wir mal – instrumental näher kam, bis schließlich der große Auftritt folgte. 32 Musiker standen im Sommer 2010 im ORF Radiokulturhaus auf der Bühne und improvisierten völlig frei oder auf Basis vorher gefundener Gruppenaffinitäten miteinander. Und wie klingt das? Stellt Euch vor, 32 Rezensenten würden simultan diese Review tippen ?? nein, nur ein Scherz. Der konzertmusikalische Hintergrund der meisten MusikerInnen ist überhörbar, also setzt sich ein eher klassisch-atonaler, denn ein jazzig-expressiver Grundton durch. Der hat seine Momente, insbesondere je größer (und orchestraler) die Ensembles werden. Gerade dann wird der kollektive Clou des Projekts hör- und spürbar, trotzdem bleibt man als Hörer ein wenig ratlos zurück. Irgendwie sehnt man sich doch nach einem Leithammel (oder einem eingespielten Kollektiv), dessen musikalische Vision die Richtung vorgibt. Als musikpädagogisches Projekt sicher unbestreitbar wertvoll und sinnvoll. Aber muss man das unbedingt auf CD brennen?
ÛNCZkekvist
»s/t«
http://oncz.org
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