Selten habe ich Musik gehört, die ich vorbehaltlos als »schön« bezeichnen würde, aber in diesem Fall komme ich nicht umhin, das Vorhandensein von echter Schönheit zu konstatieren. Die besagten zehn Stücke, im August und September 2002 von Barbara Morgenstern, Stefan Schneider und Paul Wirkus aufgenommen, sind vielleicht so etwas wie eine musikalische Vorahnung des nahenden Herbstes. Verträumte elektronische Klänge erzeugen Visionen von Nebel, Nieselregen und Laub, das unter den Füßen raschelt, zart flirrende Melodien plätschern vor sich hin, weich, verschwommen, farbenprächtig. Es überrascht nicht, dass das Projekt aus gemeinsamem Improvisieren entstanden ist, so geschehen während einer Tour durch Polen, wo die drei als Solokünstler unterwegs waren, und sich gefunden haben, wies scheint. Die entspannte und liebevolle Atmosphäre, der gegenseitige Respekt der Musiker voreinander, sind förmlich hörbar, als eine lebendige Ruhe, in der tausend feine Details ganz beiläufig zueinanderfinden. Balsam für die Seele. Die Aussicht, dass weitere gemeinsame Veröffentlichungen geplant sind, erscheint da als leuchtender Stern am dunklen Winterhimmel.
September Collective
»s/t«
Geographic
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