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Etienne Daho

»Réévolution«

Virgin/EMI

Daho mag außerhalb seiner Heimat nicht gerade der bekannteste französische
Popkünstler sein, in der internationalen Chansonszene ist er aber seit mehr als
zwanzig Jahren eine fixe Größe, wobei er immer auf beiden Seiten dieser Szene zu
finden war: im Vordergrund mit seiner sehr erfolgreichen Solokarriere, aber oft
auch im Hintergrund als Produzent und Songwriter. Sein letztes großes Verdienst
war das Comeback von Dani, einer Pop-Ikone der achtziger Jahre. Vieles an Daho
ist recht bemerkenswert: Er scheint sich überhaupt nicht zu verändern, schaut
noch immer jung wie eh und je aus, produziert noch immer Musik im Geist der
achtziger Jahre und weiß noch immer genau, was einen populären Song ausmacht.
Wer ein und dieselbe Single 300 Mal in der Woche hört, stellt sich Daho am
besten gleich neben Jean-Jacques Goldman (der »Aïcha« – ursprünglich für Khaled
– und eine Million anderer Hits geschrieben hat, etwa für Céline Dion, Johnny
Halliday, Françoise Hardy etc.). In diesem Sinne weicht auch sein letztes Opus
»Réévolution« kein bisschen von der Linie ab. Ein weiteres Genre, in dem Daho
immer erfolgreich war, sind Duette, allerdings Duette mit Divas oder reiferen
Künstlerinnen. Auch auf dieser CD gibt es zwei großartige Tracks, »If« mit
Charlotte Gainsbourg und »Les liens d’Eros« mit Marianne Faithfull (die
französisch singt … ein wahrhaft göttlicher Mord). Sollten sie Daho endlich
auch für sich entdecken wollen und mit seinem aktuellen Album beginnen, dann
kann ich nur sagen: Bitte tun sie es! Und seien sie versichert, dass sie danach
ohne Zögern zu jedem beliebigen vorangegangenen Album greifen werden.

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