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S. Carey

.»Range Of Light«

Jagjaguwar

Gute Güte, die sechste Nummer auf dem zweiten Album des Künstlers heißt »Alpenglow«. Haben wir es hier mit einem veganen Freeclimber mit Red Bull zu Vollmond zu tun? Nicht ganz. Sean Carey ist einerseits Schlagzeuger bei Bon Iver, studierter Jazz-Percussionist und Pianist, und andrerseits schon viel draußen. Er ist mehrmals durch die Sierra Nevada (die John Muir, amerikanischer Naturschützer und Autor des 19. Jahrhunderts »Range of light« nannte, sic!) gegangen, immer wieder oben im Wald gewesen und gerne unten am Fluss. Er teilt etwas mit vielen zarten Taktgebern, das andere befremdet: Die selektive Wahrnehmung. Sie ist eher auf die Umgebung als auf die Menschen geschärft. Mehr an den Klängen orientiert, als an den Gesprächen. Wichtiger ist das Flirren der Sonne, als der weiße Spot auf der Bühne. Careys zweites Album entstand natürlich ohne Beteiligung Anderer. Aber eben nicht weil ein egomanischer Trip erfüllt werden musste, sondern weil Eindrücke, die fragil sind, sich schwer mitteilen lassen. Sprachlich zumindest. Musikalisch geht das acht Songs lang gut, bis bei »Neverending Fountain«, der Name lässt’s fürchten, die Harfe kommt. Sphärische Geigen, leise Stimme, zartes Piano, feine spielerische fritzelige Beats, tolle Spannungsbögen, das lässt sich mitnehmen, in den Sommer, oder raus, wo niemand ist außer der eigene Atem, das verkommt sicher nicht zu Cocktail – Tunes, aber das letzte Stück. Die Harfe. Leck. Ein Bier und einen Tschick her, schnell.

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