Da Package is da Message. Primitiv ist er, der naive Malerei-Style des Coverartworks, sub-tribal Amsel aus der Asche. Primitiv war das Schlüsselrezept der grandiosen letzten Sepultura-Platte »Roots«, wo sich zivilisationsmüde Zurück-zur-Natur-Message mit archaischer Befreiungsgewalt gone Metal paarte. Tollwutschnaubende Themrocs und Bravehearts mit Grindgrooves & Schlammdreads against Society. Max Cavalera vertschüsste sich im Privatkrieg und destillierte die Rezeptur zur Neuband Soulfly, Punkhymnen in Text und Gestus, novelliert mit Metalcore entnommmenen Moshriff-attacken und Grunzparolen. Das Debut war entsprechendes Brett, das die Rezeptur streng durchzog und auf die volle Distanz blindwütig wie eintönig um dieselbe Stelle tanzte. Ausgerechnet »Primitiv« versucht sich da durch Evolution neu zu gestalten, indem man jinglekurze Besinnungsmomente (Akustische, Berimbeau), übersubtil eingesetzte Jamaica + Brazilrhythmen und eine Gutzahl Stargäste (Slayer?s Tom Araya, Deftones? Chino Moreno und den unpassend passenden Sean Lennon) dazupackt. Aber primitiv im Stich gelassen stehen die Stellchen nebeneinander ohne zu funktionieren. Wie man im Metal sinnig komplexe Songgerüste montiert, haben Neurosis demonstriert, wie man einer Platte einen schlüssig brachialen Sound verleiht, hat GGGarth mit Kittie gezeigt. Jede Menge verschossene Energie vom kleinen Wilden, dem man anderes gönnen würde.
Soulfly
Primitive
Roadrunner
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