Billy Bauer ist einer der ersten modernen Jazzgitarristen, nur nimmt man kaum Notiz von ihm. Als Mitglied in den verschiedenen Combos von Lennie Tristano seit Mitte der 40er Jahre war er vermutlich einer der aller ersten Gitarristen, der sich abstraktem Swing und modernen Formen des Jazz zuwandte. Das mag etwas paradox erscheinen, denn wenn man Bauer hört, glaubt man eher, dass er von Django Reinhardt und Charlie Christian beeinflusst wurde. »Plectrist«, Bauers erstes Soloalbum unter der Ägide von Norman Granz, ist sehr interessant und historisch gesehen zwischen anderen Größen des Genres, wie Jim Hall, Tal Farlow, Johnny Smith oder etwas später Dennis Budimir, anzusiedeln. Was Bauer vor allem auszeichnet, ist sein unaufhörliches Streben und seine Beharrlichkeit, die ihn niemals Zugeständnisse, dafür umso mehr musikalische als auch instrumentelle Entdeckungen machen ließ. Und schon sind wir beim Thema, wie es dazu kam, dass es damals so viele Stilisten und Meister in der Musikszene gegeben hat.
Billy Bauer
Plectrist
Verve Elite Edition
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
05.05.2004
Schlagwörter
57
Billy Bauer
Verve Elite Edition
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