Der Editions-Mego-Labelbetreiber Peter Rehberg ist tot. Er verstarb im Alter von 53 Jahren, wie INA GRM, die Groupe de Recherches Musicales, bekannt gab. Als Musiker und Labelchef prägte Rehberg seit den frühen 1990er-Jahren die internationale experimentelle Musikszene. Unter seinem Pseudonym Pita veröffentlichte er dutzende Platten, zuletzt »Get On« 2019. Außerdem verkabelte Rehberg Klangexperimente in Gruppen wie Fenn O’Berg (mit Christian Fennesz und Jim O’Rourke), KTL (mit Stephen O’Malley) oder Shampoo Boy (mit Christina Nemec und Christian Schachinger). Das Album »Fridge Trax«, für das er 1995 mit Andreas Pieper and Ramon Bauer Kühlschränke bearbeitete, gilt als Klassiker des Genres. Rehberg hat über die Jahre international hohes Ansehen gewonnen und gewann neben Fennesz die Prix Ars Electronica Auszeichnung für Digitale Musik bei der Ars Electronica 1999.
Als Labelchef von Editions Mego bot Rehberg der elektronischen Musik zwischen Avantgarde und Ausgefallenem eine künstlerische Diaspora. Das Label entwickelte sich unter Peter Rehberg seit Mitte der 1990er-Jahre zu einem Seismographen für Entdeckungen und Trends innerhalb der experimentellen Musik. Zu Editions Mego, das 1995 als Mego von Ramon Bauer, Andreas Pieper und Peter Meininger gegründet wurde, stieß Rehberg im Entstehungsjahr. Nach 2005 gründete er das Label neu und führte es von Wien aus – mit dem Ziel, den Back-Katalog von Mego zu erhalten, gleichzeitig aber Neues zu veröffentlichen. Seit 2006 erschienen auf Editions Mego und den diversen Sublabels 498 Alben und EPs. Mit dem plötzlichen Tod von Peter Rehberg verliert die experimentelle Musikszene einen Förderer und Freund. Einen, der für den Krach lebte. Und ihn zum Klingen brachte.
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