Am 10. März live im Flex! Wer also das noch rechtzeitig liest, sollte sich den ersten Österreich-Auftritt auf keinen Fall entgehen lassen: in England wird der gebürtige Brasilianer mit Wohnsitz in Brighton schon als »sampling genius« (»Uncut«) gefeiert, hierzulande ist er eher noch ein Geheimtipp. »Out from Out Where«, das bereits vierte Werk unter eigenem Namen, hält mühelos das Niveau seiner Vorgänger und schießt wieder eine übervolle Wundertüte in die bisweilen ungerade Umlaufbahn: die gesampelten Sounds und Beats sind diesmal vielleicht ein bisschen schärfer und kantiger als früher und der virtuose Umgang mit Chaos und Ordnung fast noch beeindruckender. Wilde Drum’n’Bass- und Break-Beat-Einlagen wirbeln die Partikeln seiner Samples ebenso schnell durcheinander wie gemächlichere monotone Grooves diese wieder zu festen Klumpen einsammeln. Die düstere und zuweilen auch bedrohliche Atmosphäre wird durch sparsam eingesetzte Stimm-Effekte oder elegische Streicher-Einlagen noch verstärkt. Mitunter lustig knarzende und munter hoppelnde Sound-Tupfer huschen über einen tiefgrummelnden Klangboden, dann wieder strahlt die pure Schönheit hervor. »Out from Out Where« ist etwas anstrengender bzw. fordert mehr Aufmerksamkeit vom Hörer als seine letzten Platten, die sich auch hervorragend als Hintergrund-Musik zum Lesen von SF-Romanen von Philip K. Dick oder J.G. Ballard eigneten. Tobins erste Platte von 1996, unter dem Pseudonym Cujo, wurde übrigens auch gerade mit neuem Cover und einer famosen Bonus-Disc neu aufgelegt!
Amon Tobin / Cujo
»Out from Out Where« / »Adventures in Foam«
Ninja Tune
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