Schon mehr als 450 Kompositionen aus verschiedensten Regionen gehen auf das Konto der Stachanows unter den Streichquartetten. Mexiko fehlte bislang und die MusikerInnen um David Harrington haben der reichhaltigen Musikkultur insbesondere von Mexico City bestens entsprochen. Popular- und traditionelle Kultur führen eine vitale Koexistenz und tatsächlich: Von mexikanischen Telenovelas Inspiriertes (»Chavosuite«) ist ebenso zu finden wie Leierkastenmusik, ein texmexverwandter Norteno mit schrägem Akkordeon oder »12/12«, eine fünfsätzige Suite mit Westernmelodien, traditioneller mexikanischer Musik und Straßengeräuschen, die unglaublicherweise eine Adaption von der Rocksupergruppe Café Tacuba ist. Herausragend ist die Bearbeitung von aus dem ärmlichen Chiapas stammenden Klängen und den Vogel schießt »El Llorar« ab: Darauf wird ausgelassen herzhaft mexikanisch gejodelt und schon wieder muss dem Hauptarrangeur Osvaldo Golijov Tribut gezollt werden. Lob auch dem Booklet: Das lebensfrohe und doch irgendwie triste Dasein der Masse der Mexikaner wird darin mit blassen Farbfotos treffend rübergebracht.
Kronos Quartet
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