Der Albumtitel führt leicht in die Irre, die Jazz-Elemente beschränken sich auf kurze gelegentliche Einsprengsel. Vielmehr handelt es sich hier um ein Power-Rock-Trio amerikanischer Prägung, das dem Songformat huldigt und dabei gern auf die Dualitäten von Melodie/Krach bzw. Laut/Leise setzt.
Hidden by the grapes kommen aus Graz, ihr Debüt-Album »Noise operated Jazz« haben sie selbst produziert, und sie haben gut daran getan, dabei minimalistisch vorzugehen: Der Tonträger beschränkt sich weitgehend auf Bass/Gitarre/Drums/Vocal-Arrangements, gibt damit auch guten Eindruck von den vermutlichen Live-Qualitäten der Band und bringt die fein komponierten Songs und deren Melodien gut zur Geltung. Für Abwechslung ist gesorgt, es findet sich praktisch kein fades Füllstück auf dem Album. Immer wieder nehmen die Stücke überraschende Wendungen, brechen nach raffinierten Körpertäuschungen in völlig unberechenbare Richtungen aus. Stehen hymnische Rockstücke wie »Fading Flahsguns« eher am Anfang der dramaturgischen Achterbahnfahrt, steuert die experimentelle Seite der Band ihrem Höhepunkt erst im Schlussstück »One Shot For The Leprechaun« entgegen, für das gilt: It ain’t over till it’s over.
Hidden By The Grapes
»Noise-Operated Jazz«
Eigenverlag
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