»Nigeria Soul Fever. Afro-Funk, Disco and Boogie. West African Disco Mayhem«
Wie immer bei SJR wird auch diesmal schon im Titel angekündigt, was für eine breite Palette an Stilen im Angebot ist: Afro-Funk, Disco und Boogie sind es diesmal. Tatsächlich wird der so definierte Rahmen der Doppel-CD (16 Songs) mit funkig-experimentellem Rock (Colomach), relativ traditionellem Palmwine (Don Bruce And The Angels), Highlife (Jimmy Sherry And The Music Agents) oder auch einer Mischung aus frühem HipHop mit Mbalax-artigen Percussions (Angela Starr, der Track ist aus 1986) gesprengt. Einige der Acts sind bekannt, sie wurden in den letzten Jahren bereits da und dort kompiliert, der bekannteste von ihnen ist sicherlich Joni Haastrup, Musiker bei Fela Kuti und Ginger Baker, seine Soloalben erfuhren auch schon Reissues. Auch Benis Cletin (auf Sofrito), Tee Mac oder Christy Essien (beide z. B. auf Kon & Amirs Off-Track-CD Vol. III) wurden da und dort gefeatured, der Großteil aber ist rarer Stoff! Und so behauptet das Label auch völlig zu Recht, dass man hier um sein Geld Musik bekommt, die man auf diversen Plattenbörsen teuer erstehen müsste. Was auffällt, ist der starke Einfluss karibischer 1970s-Disco-Varianten, vor allem bei Joni Haastrup, der hier mit vier Tracks, alle beeinflusst von Latin, Soca & Co., teils mit schönen Bläserstakkatos, besonders gefeatured wird. Bass und afrikanische Drums spielen auf fast allen Songs eine dominierende Rolle, was nicht bedeutet, dass die Songs nicht üppig mit Gitarren, Orgel/Synth, Bläsern und anderem Instrumentarium ausgestattet sind. Abgesehen, dass also nicht alles hier Disco oder Boogie oder Funk im Sinne dieser Genres ist – ist das eine wirklich große Compilation. (Auch als 3-fach LP mit Downloadcode)